5. Etappe: Bonne – Termignon

Ein wunderbarer Tagesbeginn. Tolles Frühstück, sonnendurchtränkte Hochgebirgshänge. Angenehme Forstauffahrt gefolgt von einem hinternschonenden Aufstieg zum Col du Mont. Wir genießen, nehmen uns Zeit für schöne Fotos und doch kommen wir gut voran. Die letzte hochalpine Überschreitung führt uns wieder über den Alpenhauptkamm nach Frankreich. Die Abfahrt reiht sich nahtlos in die Trails der letzten Tage ein – Typ „sehr anspruchsvoll aber fahrbar“.

Endlich sind wir wirklich drin und genießen diese Transalp

Endlich sind wir wirklich drin und genießen diese Transalp

Blick zurück vom Col du Mont auf unsere Aufstiegsroute

Blick zurück vom Col du Mont auf unsere Aufstiegsroute

Auch bergab konnte man sich nicht direkt ausruhen

Auch bergab konnte man sich nicht direkt ausruhen

Gut im Zeitplan nähern wir uns einer Legende: Die Auffahrt zu einem der berühmtesten Straßenpässe der Tour de France, dem Col de L‘Iseran. Stefan nennt es „heiligen Boden“ und seine Stimmung steigt sprunghaft an – das tut uns beiden sehr gut. Jeder Kilometer wird begleitet von kleinen Schildern, die uns ständig informieren, dass wir noch ziemlich weit weg sind von der Passhöhe. Stefan kennt die Zeiten der Tourlegenden, weiß wie lange sie für bestimmte Abschnitte gebraucht haben. Er sagt mir, dass wir langsamer sind als diese. Ich halte das für ein Gerücht, denn das Tempo, das er vorgibt fühlt sich bei mir nicht nach langsam an … Mittagspause in Val d’Isere – so ein klangvoller Name, interessant das mal live zu sehn. Wir genießen ein ausgiebiges Mittagessen mit Dessert, denn wir brauchen ja schließlich Kraft für das was kommt, die 900hm Schlußanstieg hinauf zum Col de L’Iseran.

"Gipfelfoto" auf dem zweithöchsten Straßenpass der Alpen

„Gipfelfoto“ auf dem zweithöchsten Straßenpass der Alpen

Für Stefan konnte es nur eine Art geben diesen hinter sich zu bringen: Vollgas. Als Gegner war bald ein Rennradfahrer ausgemacht. Das Tempo bergauf war einfach nur unvernünftig. Wir haben Hardtails, 9kg Rucksack am Rücken und einige tausend Höhenmeter schon hinter uns und auch noch vor uns. Würden wir es wieder genau so machen? Ja. Es ist ein besonderes Gefühl in diesem Tempo so einen legendären Straßenpass hinauf zu rauschen und komischerweise haben wir es auch nicht büßen müssen. Der Tag war noch so was ähnliches wie jung und so setzte FoxX seinen Vorsatz von gestern Abend in die Tat um. Auf den letzten Kilometern der Abfahrt wurden nochmal 500hm Zusatzanstieg mit Trailabfahrt eingebaut. Nicht weil der Tag nicht anstrengend genug wäre, sondern um das Ziel der 30000hm bis San Remo noch erreichen zu können. Grundsätzlich kann ich diesen kleinen Abstecher sehr empfehlen, weil die Abfahrt sehr flowig und spaßig ist, doch wird wohl kaum jemand nach dem L’Iseran noch Lust darauf haben.

Frei nach dem Motto „3000hm sind nicht genug!“ - Knackige Zusatzhöhenmeter vor Termignon

Frei nach dem Motto „3000hm sind nicht genug!“ – Knackige Zusatzhöhenmeter vor Termignon

Wir gönnen uns am Abend ein richtig feines und ausgiebiges Mahl und beschließen einen der besten Tage der Transalp. Die Stimmung passt, die Motivation ist zurück und wir sind beide glücklich, jetzt sind wir wirklich angekommen auf der Tour.

Pässe

  • Col du Mont
    Auffahrt: flaches Warmtreten, dann einfache Tragepassage bis zum Pass, bei uns durch ein Schneefeld erschwert
    Abfahrt: schwieriger und stellenweise stark verblockter Trail, ab der Hälfte dann
    Forststraße bis ins Tal
  • Col de L´Iseran
    Auffahrt: angenehme Steigung bis Val d´Isere, ab dort geht´s steil auf die letzten
    900hm zum zweithöchsten Straßenpass der Alpen
    Abfahrt: macht richtig Spaß!
  • Zusatzhöhenmeter „Fantaniou“
    Auffahrt: Sehr sandige und teilweise recht steile Forststraße
    Abfahrt: Flowiger, schneller und unglaublich spaßiger S1 Trail, vereinzelte S2 Stellen