8. Etappe: Pontechianale – Sambuco

Wir startet den Tag mit einer langen Abfahrt nach Sampeyre um von dort den gleichnamigen Colle zu erklimmen. Die Teerstraße ist gleichmäßig steil und angenehm und so finden wir recht bald unser Tempo und entfliehen dem Wolkenmeer nach oben. Unter uns liegt die Ebene um Cuneo von der wir jetzt unter dem weißen Teppich nichts sehen können. Die Sonne auf Passhöhe tut uns gut, schließlich ist schon September und die Temperaturen am morgen doch recht frisch.

Sonnige Stimmung am Colle Sampeyre

Sonnige Stimmung am Colle Sampeyre

Abfahrt oberhalb der Ebene von Cuneo

Abfahrt oberhalb der Ebene von Cuneo

Ein kurzes, aber spannendes Vergnügen

Ein kurzes, aber spannendes Vergnügen

Auf der anderen Seite wartet eine kurvige und schnelle Bergstraße auf welcher wir die gerade gewonnenen Höhenmeter viel zu schnell wieder vernichten. Wir wollen noch etwas vom zweiten Anstieg vorm Mittagsessen hinter uns bringen und landen dann schlußendlich in Marmora, Val Maira. Hier betreibt ein umtriebiger, rüstiger Schweizer eine Mischung aus Restaurant, Hotel, Museum und Bikeagentur. Wir nutzen unsere Chance und versuchen für die etwas dürftige Planung der kommenden Tage noch handfeste Infos zu bekommen, doch irgendwie merken wir, dass seine Vorstellungen von Mountainbiken aus einer anderen Zeit stammen. Es bleiben uns immer noch richtig gute Spaghetti und ein tolles Ambiente.

Mit vollem Bauch treten wir wieder in die Pedale und kämpfen uns Rampe für Rampe hinauf zum Colle d´Esischie. Dabei überholen wir eine Gruppe Biker, die sich per Ipad am Lenker guiden lässt … mit Sicherheit ein vielversprechender Trend. Nach wenigen Bonushöhenmetern erreichen wir den Col Cuneo und erblicken das Denkmal eines zweifelhaften Rennradhelden –Marco Pantani.

Gesteigertes Mitteilungsbedürfnis des italienischen Straßenbauamtes

Gesteigertes Mitteilungsbedürfnis des italienischen Straßenbauamtes

Marco Pantanis Riegel gibt uns Kraft für die letzte Abfahrt des Tages

Marco Pantanis Riegel gibt uns Kraft für die letzte Abfahrt des Tages

Hier beginnt die Gadetta Hochebene, auf welcher wir uns für die nächsten paar Kilometer entlang schlängeln werden. Der Belag wechselt von Asphalt auf Schotter, es geht bergauf und bergab. Wir entscheiden uns recht spontan die direkte Trailabfahrt nach Sambuco zu wählen vor welcher uns der schweizer Bergradfahrer gewarnt hatte. Seine Langvariante über die Rocca la Meja hätte noch einiges mehr an Zeit in Anspruch genommen. Im oberen Teil der Abfahrt werden wir auf einem groben Forstweg reichlich durchgeschüttelt – mit unseren 100mm Hardtails kein großes Vergnügen. Der angebliche S3-Trail im unteren Teil entpuppt sich dann als flowiger S1 Trail. Eigentlich alles perfekt. Zumindest bis das Lager in Stefans Vorderrad aufgibt. Mit mulmigem Gefühl rettet er sich bis ins Tal. FoxX startet von dort nochmal eine Bonusrunde mit 300hm für das Projekt 30000. Bevor wir uns dem ausgiebigen Abendessen widmen versuchen wir die Schäden des Tages zu beheben. Das Lager am Vorderrad wird komplett zerlegt, der Schaden begutachtet und mit vorhandenen Mitteln versucht das Beste daraus zu machen. Das Schrauben an sich hat uns echt Spaß gemacht, der Ausblick und die Ungewissheit für die nächsten Tage lässt uns jedoch mit einem mulmigen Gefühl zurück.

10 Meter später zerbröselte Stefans Vorderradlager in seine Einzelteile

10 Meter später zerbröselte Stefans Vorderradlager in seine Einzelteile

... und bescherte uns einen betriebsamen Abend

… und bescherte uns einen betriebsamen Abend

Pässe

  • Colle Sampeyre
    Auffahrt: mäßig steile Bergstraße ohne besondere Highlights
    Abfahrt: schnelle Abfahrt auf enger, am Abgrund verlaufenden Asphaltstraße
  • Col de Esischie
    Auffahrt: Asphaltstraße mit nach oben hin zunehmender Steilheit, immer wieder kurze Rampen
    Abfahrt: im oberen teil ruppige Forststraße, unten schöner S1 / S2 Trail