Transalp 2013
Kundl – Santa Croce

Lange schon wollten wir eine östliche Transalproute durch die Dolomiten fahren. Erste Planungen dafür sind bereits 2008 entstanden. 5 Jahre später waren wir endlich soweit die Idee in die Tat umzusetzen. Die Bike-Bravos würden wohl Freeride-Transalp dazu sagen. Wir sagen einfach, dass wir mit unseren dicken Bikes fahren (Cube Stereo und Nicolai Argon AM Hardtail) und möglichst viele alpine und geile Trails mitnehmen. Der Charakter dieser Transalp sollte eine logische Weiterentwicklung von 2012 sein. Wir wollten den Dolomiten so nahe kommen, wie es mit einem Bike möglich ist – die Klassiker nicht auslassen, aber einen großen individuellen Anteil reinpacken. Mit der bekannten Leidenschaft entstand eine Route, die wirklich genial ist (zumindest in unseren Augen). Ein Highlight jagt das Nächste, der Trailgenuss ist auf höchstem Level und an zumindest vier Tagen bieten sich am Abend noch Gipfel zum Bikebergsteigen an. Bei diesem anspruchsvollen Vorhaben blieb von der normalen Transalp-Belegschaft nur ein harter Kern übrig: Flo und FoxX. Und eben wir beide sitzen Mitte August im Auto auf dem Weg nach Kundl, unserem Startort im Inntal.

Die Route:

Wir starten direkt in Tirol, im Inntal, weil wir uns die „Anfahrt“ durch die uns bekannten bayrischen Alpen rund um den Tegernsee sparen wollen. Die gewonnene Zeit + Höhenmeter investieren wir dafür in den Dolomiten. Der Weg führt uns nach Süden und wir überqueren mit dem Feldalphorn und Lodron die ersten beiden kleinen Gipfel. Dabei kratzen wir an den Kitzbühler Alpen und erreichen über die Filzenscharte das Pinzgau. Es folgt mit dem Krimmler Tauernpass ein echter Klassiker, den wir mit der Ochsenlenke und dem Klammljoch kombinieren. Über den Pfoisattel kommen wir vom Defreggental zurück nach Südtirol und steigen an der Ofenmauer, unterhalb des Seekofels, erstmals in die Dolomiten ein. Diese imposanten, bikefeindlichen Felsformationen begleiten uns durch die Fanesgruppe über das Limojoch bis wir mit der Sellagruppe unsere große Herausforderung erreichen. Der Aufstieg über das Mittagstal und die Abfahrt durch das Val Lasties stehen wohl kaum auf dem Programm einschlägiger Transalps und wären schon als Tagestouren verrückt genug. Nach dieser Durchquerung des Sellastocks mit dem Piz Boe nehmen wir eine viel bekanntere Strecke unter die Stollen: Den Bindelweg. Wir umrunden die Marmolada und queren auf einem alten Militärweg am Col Becher nach Falcade. Es erwartet uns mit dem Passo di Valles die einzige Passstraße dieser Transalp und nach dem recht bekannten und überlaufenen Passo Rolle nehmen wir uns nochmal einen dieser mächtigen Gebirgsstöcke vor: Pale di Martino. Sowohl der Aufstieg wie auch dann die Abfahrt nach Taibon sind imposant und ein anstrengender Genuß. Den Abschluß dieser Route bildet die Forcella de Zita und als Ziel schließlich der Lago di Santa Croce.

Zum Schluß stehen bei uns nur 16602 hm und 408 km auf dem GPS (statt geplanter 21500hm). Das ist weniger als die Route hergegeben hätte, denn eines vorweg: Wir haben es leider nicht geschafft sie 100% nach Plan zu fahren. Denn das, was als bisher „kränkeste“ Transalp geplant war, sollte schon bald zu unserer kränkesten Transalp werden…

Karte


Hinweise: Die dicken Linien entsprechen der tatsächlich gefahrenen Route, die dünnen, dunkleren Linien der geplanten Route. Aufgrund unvollständiger GPS-Aufzeichnungen sind einige Teile des Tracks handgezeichnet.