Die Transalp fühlt sich schon viel zu lange an. Eigentlich kennen wir so ein Gefühl nicht – es gibt kein zuviel beim Biken. Doch langsam wünschen wir uns, dass es ein Ende nimmt, denn jeder Meter heißt beissen – es geht nichts mehr locker von der Hand, da ist kein Punch mehr vorhanden – der Körper schreit Pause. Noch zwei Tage.
Wir beenden heute, was wir gestern angefangen haben: Die Auffahrt zum Passo del Valles – nichts spekatakuläres. Als logische Verbindung bauen wir die Forcella di Venegia auf dem Weg zum Passo Rolle ein. Das ist alles aber nur ein Vorspiel zu dem, was uns den Nachmittag versüßen soll.
Vor uns: 1100hm Aufstieg zum Passo di Rossetta. Ja, es gäbe eine Gondel und nein, wir hätten die Skipiste nicht hinauf fahren müssen, aber jetzt ist es sowieso schon egal. Wir wollen aus eigener Kraft in den Pale di Martino aufsteigen. Der Weg ist diese Mühe auch wert: Spektakuläre Tiefblicke und gemeine Engstellen vordern immer wieder unsere Konzentration.
Doch als wir mit dem Sonnenuntergang auf der Cima di Rossetta stehen und unseren Blick zwischen San Martino di Castroza und den hinter uns liegenden Dolomitenstöcken schweifen lassen haben wir wieder einen dieser Momente erreicht, der eine Transalp so besonders macht. Nicht nur der Augenblick an sich, sondern all das, was man auf sich genommen hat, damit man jetzt in diesem Moment hier steht – das macht es aus. Die Reise scheint zu einem Ende zu kommen.
Höhenprofil
Karte
Hinweise: Die dicken Linien entsprechen der tatsächlich gefahrenen Route, die dünnen, dunkleren Linien der geplanten Route. Aufgrund unvollständiger GPS-Aufzeichnungen sind einige Teile des Tracks handgezeichnet.