Noch dominiert die Vorfreude auf die Abfahrt. Wir denken nicht daran, wie anstrengend der Tag nochmal werden wird, sondern fokussieren uns auf die Wegfindung in dieser weitläufigen Gesteinswüste. Alte Militärwege machen das Auf und Ab hier für Mountainbiker fahrbar. 2000hm wollen vernichtet werden. Der Weg ist abwechslungsreich und landschaftlich der Hammer, aber technisch nie wirklich fordernd. Und er kostet Zeit.
In Taibon angekommen spüren wir unsere Knochen von den ruppigen Höhenmetern. Bei einem gechillten italienischen Frühstück fällt die letzte Routenentscheidung der Transalp: Die Forcella di Zita lassen wir links liegen. FoxX votiert für die schnellste Route zum Ziel. Flo hat damit anfangs noch etwas zu kämpfen, aber fügt sich dem Unausweichlichen. Wir treten eine hässliche 40km währende Talfahrt auf italienischen Bundesstraßen an. Gegenwind macht jeden Meter zu einem Kampf. Wir beißen nur noch und suchen uns die schnellste Variante an den Lago di Santa Croce. Endlich, endlich sind wir da. Wir erreichen die Unterkunft, suchen uns einen Strand und lassen den Herrgott einen guten Mann sein. Unglaublich, dass wir doch noch hier sind. Auf dem Weg gab es unzählige Stationen, an den wir hätten aufgeben können und vielleicht auch sollen. Wir habens nicht getan und zum Glück hat es uns auch nicht geschadet. Das Erlebnis so eine Transalp in krankem Zustand zu fahren, die Krankheit zu besiegen und ohne jegliche Kraftreserven weiter zu fahren, stärkt einen auf Dauer. Man merkt, was der eigene Körper kann, was man ihm zumuten darf, welches Feingefühl man braucht, damit es funktioniert. Dolomiten wir werden zurück kommen, soviel ist sicher.
Höhenprofil
Karte
Hinweise: Die dicken Linien entsprechen der tatsächlich gefahrenen Route, die dünnen, dunkleren Linien der geplanten Route. Aufgrund unvollständiger GPS-Aufzeichnungen sind einige Teile des Tracks handgezeichnet.