7. Etappe: Ronchi – Riva

 Über den Wolken nach Riva

Heute werden wir den Gardasee erreichen. Mein Gesäß wartet schon seit Tagen auf diesen Moment. Allzulang ist die verbleibende Etappe auch nicht mehr, haben wir doch gestern Abend schon die ersten 300hm davon bewältigt. Sonne dringt am Morgen leider nicht durch die dicke Wolkenschicht über uns. Nach dem reichhaltigen Frühstück gehts dann auch direkt los.

Morgens vor der Albergo nahe der Tremalzostraße

Morgens vor der Albergo nahe der Tremalzostraße

Die Tremalzostraße

Die Tremalzostraße

Anderl bei einer Trinkwasser-Nachfüllpause

Anderl bei einer Trinkwasser-Nachfüllpause

Oben kurz unterhalb des Tremalzotunnels: Nebel, Sichtweite 20m

Oben kurz unterhalb des Tremalzotunnels: Nebel, Sichtweite 20m

Bei einer Pause am Tremalzotunnel macht Aaron Turnübungen

Bei einer Pause am Tremalzotunnel macht Aaron Turnübungen

Hinauf gehts 1000hm zum berühmten Tremalzo – von hinten über die Tremalzostraße. Diese hat typischen Passstraßencharakter: konstante Steigung und unzählige Serpentinen. Auf halber Höhe zieht der Biker, mit dem wir uns gestern ausführlich unterhalten haben, der aber nach uns gestartet ist, mit spektakulärer Geschwindigkeit an uns vorbei. So schnell, dass er bestimmt nach der nächsten Kurve wieder vom Gas geht. Ein paar Serpentinen später werden wir dann auch noch von einer riesigen Kuhherde aufgehalten, die gerade ins Tal getrieben wird und die gesamte Straße für sich beansprucht. Weiter oben kommen wir dann langsam aus dem bisher recht waldigen Gebiet heraus. Über uns ist immer noch alles bewölkt und wir fangen sogar ein paar Tröpfchen ein. Kurz vor Ende der Straße dann fahren wir mittenhinein in eine dicke Wolkenschicht. Die Sichtweite fällt auf geschätzte 20m. Aber vielleicht haben wir dann oben ja Aussicht? Falsch gedacht: Wir sind jetzt zwar über der dicken Wolkenschicht, aber nachdem wir die letzten 100hm zum Tremalzotunnel auf einem Forstweg hinter uns gebracht haben, sind immer noch genug Nebelschleier vorhanden. Wenigstens kann man die umliegenden Berge erahnen. Aber egal: das war gerade der letzte Anstieg und jetzt gehts an die Abfahrt nach Riva.

Die kurvige alte Militätstraße hinunter zum Passo Nota

Die kurvige alte Militätstraße hinunter zum Passo Nota

Hier gibts auch Felsentunnel...

Hier gibts auch Felsentunnel…

...in denen es stockfinster ist.

…in denen es stockfinster ist.

Trotz wenig Aussicht birgt der viele Nebel die eine...

Trotz wenig Aussicht birgt der viele Nebel die eine…

...oder andere verträumte Stimmung

…oder andere verträumte Stimmung

Aaron macht rasant den Weg zur Steilkurve

Aaron macht rasant den Weg zur Steilkurve

Die Abfahrt auf der alten Militärstrasse vom Tremalzotunnel zum Passo Nota findet unterschiedlich Gefallen. Während Anderl sie von vergangenen Gardaseeurlauben schon kennt, ist sie für mich und Aaron wie alles auf dieser Tour neu. Aaron findet den Weg nicht sehr toll, da oft entweder der felsige Untergrund sehr grob ist oder der Belag einfach ziemlich lose. Ich hingegen erfreue mich der tollen Lage und dem kurvigen, abwechslungsreichen Verlauf. Am Passo Nota entscheiden wir uns mithilfe der Karte dafür, direkt nach Pre hinunter zu fahren zum Anfang der Via Ponale. Der gewählte Weg bringt uns zwar an das gewünschte Ziel, ist aber im Unterteil einfach lieblos betoniert und gnadenlos steil, so dass unsere Bremsen einiges zu tun bekommen. Dafür entkommen wir den Wolken komplett und können bei jetzt blauem Himmel und Sonnenschein auf der Via Ponale traumhafte Blicke auf den Gardasee und Riva genießen. Die alte jetzt für Biker ausgebaute Ponalestraße macht noch einmal richtig Spass, bis wir dann schließlich am Ortsschild von Riva ankommen, und mit einem Zielfoto unsere Tour beenden.

An dieser Stelle sieht man das erste Mal den Gardasee (Einfach den Nebel wegdenken)

An dieser Stelle sieht man das erste Mal den Gardasee (Einfach den Nebel wegdenken)

Von der Via Ponale aus sehen wir den Gardasee und Riva dann tatsächlich

Von der Via Ponale aus sehen wir den Gardasee und Riva dann tatsächlich

Zielfoto in Riva

Zielfoto in Riva

Zur Belohnung gibts große Eisbecher (v.l. Ich, Aaron, Anderl)

Zur Belohnung gibts große Eisbecher (v.l. Ich, Aaron, Anderl)

Es ist erst ca. 14 Uhr, und wir verbringen den Nachmittag damit, in einem kleinen Park einem Künstler beim extrem gemütlichen Aufbau seiner Gerätschaften zu boebachten. Als dann die Siesta vorbei ist, können wir in der Jugendherberge einchecken. Im Anschluss gönnen wir uns dann Eisbecher und am Abend 5 leckere Pizzen, bevor wir am Strand nochmal an die letzten Tage zurückdenken.

Ein letzter Blick auf den Gardasee am Abend. Meine erste Transalp ist zuende.

Ein letzter Blick auf den Gardasee am Abend. Meine erste Transalp ist zuende.

Heimreise

Am nächsten Tag gehts dann zeitig per Rad nach Rovereto und von da aus mit dem spottbilligen italienischen Zug hinauf an den Brenner. Da das Wetter dazu einlädt, brausen wir noch mit unseren Bikes den Brenner bis nach Insbruck hinunter, wo wir von meinem Vater mit dem Auto abgeholt werden. Wobei „Brausen“ den Brenner hinab bei starkem Gegenwind doch ziemlich anstrengend ist. Ich bin mir bereits sicher: meine letzte Transalp war das nicht!

Höhenprofil

Höhenprofil 7. Etappe, Transalp 2006

Karte

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