2. Etappe: Tarrenz – St. Jakob

Auch am Morgen des zweiten Tages findet die Kaltfront nördlich des Alpenhauptkammes Gefallen daran, uns mit Regen und Kälte zu ärgern. Wir haben das befürchtet und verlassen unser Nachtquartier pünktlich. Das GPS kennt einen Abkürzer hinauf zum Hahntennjoch, den wir dankend annehmen. Stefan und FloFX ist ihr gutes Regengewand zu schade und so brennen sie kurzärmlig und G´stanzl singend die Passstraße rauf, mit dem Ergebnis nur mehr zu zweit, komplett durchnäßt und verfroren, aber stark belustigt auf der anderen Seite in das erstbeste Gasthaus zu stolpern – es muss ja nicht immer nur vernünftig zugehen. Einen heiße Tee später nehmen wir wieder vereint und anständig angezogen den Lechtalradweg unter die Stollen.

Nasskühle Auffahrt zum Hahntennjoch: Stefan...

Nasskühle Auffahrt zum Hahntennjoch: Stefan…

...und Flori

…und Flori

Brotzeitpause in Lech

Brotzeitpause in Lech

Steeg erreichen wir in fast komplett getrocknetem Zustand und sogar die Sonne lässt sich zu dem ein oder anderen wärmenden Strahl hinreißen. Wir plündern einen lokalen Bauernladen und sitzen glücklich und gefräßig nebeneinander auf einer Parkbank. Es ist einer dieser Brotzeitmomente, die es nur beim Biken gibt – es schmeckt einfach. Abgerundet wird das Festmahl mit einem Eis – eine perfekte Grundlage für den nun beginnenden Anstieg zur Leutkircher Hütte. Dieser ist die erste etwas ausgefallenere Überquerung in unserer Planung. Wir haben Einiges an Recherche betrieben um die hoffentlich beste Variante zu finden. Zuerst tragen unsere Bikes uns im Almajurtal über Asphalt und Schotter. Später tragen wir sie über Stock und Stein, vorbei an der Almajuralpe hinauf zu unserem eigentlichen Tagesziel. Die Sonne hat für heute Dienstschluß und lässt uns mit unseren Freunden Nebel und Niesel im Aufstieg zurück. Wir haben die Räder jetzt gute zwei Stunden auf dem Rücken und die Schritte auf dem nassen, rutschigen Boden werden nicht gerade leichter.

FloFX auf dem Schiebe-/Tragestück zur Leutkircher Hütte

FloFX auf dem Schiebe-/Tragestück zur Leutkircher Hütte

Flori und Stefan

Flori und Stefan

Ausblick von der Leutkircher Hütte (nahe der Mitte unser morgiges Ziel, die Schmalzgrubenscharte)

Ausblick von der Leutkircher Hütte (nahe der Mitte unser morgiges Ziel, die Schmalzgrubenscharte)

Als wir die Umrisse der Leutkircherhütte erahnen können, kratzen wir sämtliche Kräfte zusammen. Ein Schmunzeln ist bei den Hüttenbetreibern schon zu erkennen, als vier Biker bei diesem Hundswetter und Temperaturen nahe am Gefrierpunkt gegen 17:45 in die Gaststube einfallen. Bei Tee und dem ersten warmen Essen des Tages gilt unsere Sorge der Wetterprognose für morgen. Es hat mittlerweile wieder aufgehört zu Regnen aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass es heute Nacht auf dieser Höhe zu Schneien beginnt. In Anbetracht dieser Tatsachen steht unser Entschluss schnell fest: Wir fahren heute noch ins Tal hinab. Der Trail bietet trotz des weichen Untergrunds ein hohes Spaßpotential und ist ein würdiger Abschluß für diesen anstrengenden Tag.

Trail von der Leutkircher Hütte: Flori...

Trail von der Leutkircher Hütte: Flori…

...Stefan...

…Stefan…

...Flori...

…Flori…

...und nochmal Stefan.

…und nochmal Stefan.

Im Tal angekommen machen wir uns sofort auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Frierend und mit nassen Klamotten klappern wir mehrere Herbergen ab, werden jedoch jedes Mal abgewiesen. Wir fürchten schon fast in einem Stall übernachten zu müssen, denn es ist bereits am dämmern, als wir am Ende von St. Jakob in den Hof des Landhaus Zauser einbiegen. Der Eigentümer versteht sofort unsere Problematik und nimmt uns freundlich auf. Beim Betreten der luxuriösen Zimmer steht fest, dass uns hier ein Glücksgriff gelungen ist, wobei das eigens für uns georderte „Essenstaxi“ dem Ganzen die Krone aufsetzte. Diese Pension kann man nur wärmstens weiterempfehlen (http://www.landhauszauser.com/).

Pässe

  • Hahntennjoch
    Doppelspurige, mittelmäßig stark befahrene Passstraße.
  • Leutkircher Hütte
    Auffahrt: Erst Straße, dann Forstweg. Die letzten ca. 700hm dann gut machbares Schieben/Tragen.
    Abfahrt: S2 mit längeren S1 Abschnitten. Bis fast ganz unten „trailbar“.

Höhenprofil

Höhenprofil 2. Etappe, Transalp 2012

Höhenprofil 2. Etappe, Transalp 2012

Karte

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