7. Etappe: Sestriere – Pontechianale

FoxX hat am Vorabend in gewohnter Gelassenheit mittels seines Smartphones noch schnell die erste Überquerung des Tages nach Frankreich umgestellt, da uns sonst eine längere Unterholztour ins Haus gestanden wäre. Dabei wurden für die kurze Abfahrt nach Cessana Torinese noch einige Hofdurchfahrten und enge Gassen eingebaut. Die erste Neuplanung, der Col de Gimont, stellt sich als perfekter, durchgehend fahrbarer Übergang heraus, der uns beide gleichermaßen zufriedenstellt. Bergauf purzeln die Höhenmeter angenehm, bergab ist der Trail leicht genug, um nicht wirklich aufzuhalten. Diese Aufgabe übernimmt eine scharfkantige Felsspitze auf den letzten Forstwegmetern der Abfahrt. Sie bereitet der Tubelessfähigkeit des FoxXschen Hinterreifen ein jähes Ende – Schlauch rein, glücklich sein. Es folgt der nächste Asphaltklassiker: Col d’Izoard. Ein echter Genuß, bergauf wie bergab, feinste Serpentinen die in jeder Richtung nach Geschwindigkeit schreien. Oben am Pass zischt ein Segelfleiger über uns hinweg, die Stimmung könnte nicht besser sein.

Ein typischer Wiesentrail vom Col de Gimont

Ein typischer Wiesentrail vom Col de Gimont

Wir sammeln weiter fleißig Fotos an geschichtsträchtigen Orten des Radsports

Wir sammeln weiter fleißig Fotos an geschichtsträchtigen Orten des Radsports

Vielleicht erkennt man ja, dass uns die Serpentinen Spaß gemacht haben ...

Vielleicht erkennt man ja, dass uns die Serpentinen Spaß gemacht haben …

Perfekte Sichtbedingungen am Col Agnel

Perfekte Sichtbedingungen am Col Agnel

 

Nach diesen zwei netten Querungen freuen wir uns auf ein tolles französisches Mittagessen – oh wie wir das büßen sollten. Die Galette schmeckten zwar wirklich gut, aber sie lagen vor allem FoxX am dritten Anstieg des Tages schwer im Magen und so wurden die 1500hm zum Col d’Agnel mit leichtem Gegenwind zu einer echten Tortur. Als Sahnehäubchen folgte oben dann ein Nebelhäubchen, das die Abfahrt mit 20 Meter Sicht zu einem kalten Abenteuer werden lies. Unser B&B in Pontechianale empfing uns dafür umso wärmer und herzlicher und das Abendessen in der Rifugio oberhalb des Ortes bekommt sowieso das Ehrenkreuz für außerordentliches Preis/Leistungs-Verhältnis.

Pässe

  • Col de Gimont
    Auffahrt: im oberen Teil schwieriger Untergrund und große Steilheit
    Abfahrt: traumhaft flowige Wiesentrails, die in eine breit ausgebaute Forststraße
    münden
  • Col de I´Izoard
    Auffahrt: relativ flach mit vielen Serpentinen, macht richtig Spaß
    Abfahrt: wie Auffahrt
  • Col d’Agnel
    Auffahrt: Achtung hinterlistig! (steiler Beginn – im Mittelstück abflachend – zum
    Ende sehr steil), zieht sich lange
    Abfahrt: er soll steil sein und viele Serpentinen geben (wir waren aber aufgrund des Nebels eher damit beschäftigt, nicht von der Straße abzukommen)